Philosophie
Das zentrale Anliegen der möwe ist der Schutz von Kindern vor Gewalt und ihren Folgen.
In insgesamt 5 Kinderschutzzentren in Wien und Niederösterreich bieten wir Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen konkrete Unterstützung und professionelle Hilfe bei körperlichen, seelischen und sexuellen Gewalterfahrungen. Wir betreuen und begleiten jährlich mehr als 4.000 Personen kostenlos und wenn gewünscht auch anonym.
Unser Angebot reicht von allgemeiner Beratung über Krisenintervention nach Gewalterfahrung, Prozessbegleitung bis zur nachhaltigen Aufarbeitung der traumatischen Erlebnisse in Psychotherapie.
Wir sind Ansprechpartner für betroffene Minderjährige, deren Eltern und andere Bezugspersonen, sowie für Pädgagog*innen und Angehörige von medizinischen Berufen, die in ihrem Berufsalltag mit Fällen von Gewalt an Kindern und Jugendlichen konfrontiert sind und professionelle Unterstützung brauchen.
Die Hilfe der möwe bezieht sich in rund 2/3 der Fälle auf den Problembereich sexuelle, physische oder psychische Gewalt und zu einem Fünftel auf den Problembereich Trennung und Scheidung.
Ziel der möwe Präventionsarbeit ist es Gewalt an Kindern und Jugendlichen von vornherein zu verhindern und durch Aus- und Weiterbildung Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen jedes Kind gesund und in Sicherheit aufwachsen kann. Mit unseren Präventionsangeboten richten wir uns an Schulen und andere pädagogische Einrichtungen und arbeiten sowohl mit den Kindern und Jugendliche, als auch mit Eltern und Pädagog*innen. Weiteres Standbein der möwe Präventionsarbeit ist das Angebot gutbegleitet – Frühe Hilfen Wien, in dessen Rahmen Familien in Belastungssituationen frühzeitig und niederschwellig Hilfe zur besseren Bewältigung des Alltags bekommen können.
Gewalt, Vernachlässigung und sexuelle Übergriffe sind trotz einer zunehmenden Verbesserung im Aufzeigen und Benennen nach wie vor unangenehme und tabuisierte Themen, die sehr oft Überforderung und Hilflosigkeit auslösen. Mit der möwe Aufklärungs- und Informationsarbeit wollen wir Bewusstsein schaffen und ermutigen, nicht wegzusehen sondern den Schutz von Kindern als gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe wahrzunehmen.
die möwe und ihre hochqualifizierten Fachkräfte sind Bestandteil eines Netzwerkes von ExpertInnen, sowohl im In- als auch im Ausland.
Geschichte
1989 fanden in Österreich grundlegende Änderungen im Bereich der Kinder- und Jugendrechte statt, welche die Grundlagen für die Entstehung der möwe bildeten. Gewalt an Kindern wurde verboten, die UN-Kinderrechts-Konvention wurde ratifiziert und die Kinder- und Jugendanwaltschaft eingeführt.
Die möwe thematisierte von Gründungsbeginn an Kindesmisshandlung sowie Kindesmissbrauch. Sie brach damit ein gesellschaftliches Tabu und bot Opfern eine professionelle Anlaufstelle.
Die Möwe Timetable:
1989 Gründung der möwe als gemeinnütziger Verein und Eröffnung der möwe Wien als Familienberatungsstelle
1996 die möwe Wien wird „Anerkannter freier Träger der Jugendwohlfahrt“ anerkannt
1996 Gründung der Familienberatungsstelle St. Pölten
1998 Umbenennung in die möwe - Kinderschutzzentren
1999 Gründung des Kinderschutzzentrums Neunkirchen
2003 Gründung des Kinderschutzzentrums Mistelbach
2004 Gründung des Kinderschutzzentrums Mödling
2005 die möwe bietet erstmals Präventionsworkshops für Schulen an und beginnt mit dem Aufbau der Präventionsarbeit
2011 die Online- und Chat-Beratung wird ins Leben gerufen und richtet sich an eine jugendliche Zielgruppe, die mit der Kommunikation über dieses neue Medium vertraut ist
2015 gutbegleitet - Frühe Hilfen Wien werden in Zusammenabeit mit der WGKK in die möwe eingegliedert und bieten Familienbegleitung für Familien mit Kinder zwischen 0 und 3 Jahren in belastenden Lebenssituationen.
Leitbild
die möwe bietet Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen kostenlos konkrete Unterstützung und professionelle Hilfe bei körperlichen, seelischen und sexuellen Gewalterfahrungen. Das zentrale Anliegen ist der Schutz von Kindern vor Gewalt und ihren Folgen. Wir handeln aus einer Haltung der Zuversicht und aus der Überzeugung, dass positive Veränderung möglich ist.
- Wir handeln immer im Sinne des Kindeswohles
Auf Grundlage der Kinderrechtskonvention und des § 138 ABGB handeln wir parteilich auf Seite der Kinder und Jugendlichen und berücksichtigen ihre körperliche, psychische und soziale Gesundheit. Entscheidungen und Empfehlungen werden auf Basis einer nachhaltigen Sicherung des Kindeswohles getroffen.
- Wir stehen für Gewaltfreiheit
Unser zentrales Anliegen ist körperliche, strukturelle und verbale Gewaltfreiheit in Erziehung und Beziehung.
- Wir fördern die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
Auf Basis des salutogenetischen Ansatzes aktivieren wir vorhandene Ressourcen zur positiven Lebensbewältigung. Wir fördern und begleiten den dynamischen Prozess der ganzheitlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.
- Wir begegnen mit Wertschätzung und Respekt
Unser Umgang mit Menschen innerhalb und außerhalb der Organisation die möwe - Kinderschutzzentren ist getragen von gegenseitiger Achtung und Achtsamkeit.
- Wir schaffen Vertrauen und achten auf Vertraulichkeit
Vertrauen ist die Basis jeder helfenden Beziehung. Alle Inhalte, die uns im Rahmen der klientenzentrierten Kinderschutzarbeit mitgeteilt werden, unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen der Berufsgesetze, des Datenschutzes und der Sorgfaltspflicht.
- Wir kommunizieren und handeln transparent
Unsere Kommunikation nach innen und außen ist gekennzeichnet von der Bereitschaft zum offenen wechselseitigen Dialog. Informationsfluss und Dokumentationsgebarung sind klar und nachvollziehbar geregelt.
- Wir arbeiten nach aktuellen fachlichen Qualitätsstandards
Unsere fachlichen Tätigkeiten entsprechend den Kinderschutzleitlinien, die laufend in nationaler und internationaler Zusammenarbeit weiterentwickelt werden. Unsere fachliche Arbeit ist diagnosegeleitet und prozessorientiert.
- Wir halten uns an ethische Richtlinien
In der Mittelaufbringung und –verwendung, sowie in der Auswahl von Personen, die für die „die möwe - Kinderschutzzentren“ tätig sind, gilt unser Code of Conduct.
- Wir übernehmen Verantwortung
Alle Mitglieder der Organisation „die möwe – Kinderschutzzentren“ tragen klare Verantwortung in ihrem Zuständigkeits- und Tätigkeitsbereich. Die Eigenverantwortung orientiert sich am Leitbild.
Wir kooperieren im Sinne des Kinderschutzes
Für eine gelingende Kinderschutzarbeit ist eine enge Zusammenarbeit im Team und mit unseren KooperationspartnerInnen aus dem psychosozialen, medizinischen, juristischen, polizeilichen, pädagogischen, wirtschaftlichen und politischen Bereich unerlässlich.
Präsidentin: LAbg. Ingrid Korosec
Vizepräsident: Franz Bittner
Vizepräsidentin: Dr.in Sigrid Schmidl-Amann
Vizepräsidentin: Prim.a Dr.in Jutta Falger
Kassier: Karl Katicic
Kassier-Stv: LAbg. Ingrid Korosec
Schriftführer: Robert Riedl
Schriftführer-Stv.: Prim.a Dr.in Jutta Falger
RECHNUNGSPRÜFUNG
Captura Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH
GF: Mag. Friedrich Baldinger
GF: Mag. Dieter Welbich
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
Univ.-Prof. Dr. Alfred Pritz
Volksanwältin Univ.Doz. Dr. Gertrude Brinek
Billie Rauscher-Gföhler
Prof. Dr. Gerti Senger
EHRENSCHUTZ
Bundesministerin a.D. Maria Rauch-Kallat
EHRENMITGLIEDER
Hon.Prof. Dr. Udo Jesionek
Finanzierung
Unsere fachliche Arbeit wird in vielen Bereichen (zB. Psychologische Beratungen, Prozessbegleitung, Frühe Hilfen) von der öffentlichen Hand gefördert und wir haben Verträge mit Krankenkassen zur Abrechnung von Psychotherapie. Diese Förderbeträge werden sehr sorgfältig nach den jeweiligen Förderleitlinien nachgewiesen und kontrolliert abgerechnet. Die öffentlichen Mittel reichen jedoch nicht aus, um den Basisbetrieb unserer Organisation sowie die präventive Öffentlichkeitsarbeit zu decken. Für zirka 1/3 unserer Gesamtausgaben für die möwe-Kinderschutzarbeit sind wir daher auf die Unterstützung von Privatpersonen und Unternehmen angewiesen.
Wir danken unsere Fördergebern und Vertragspartnern, die den Weg der möwe seit mehr als 15 Jahren hilfreich begleiten:
Commitment Statements

Denn wenn einem Kind von Mitmenschen Leid angetan wird, so steht es meist schutzlos da. Es ist unsere Aufgabe und Verantwortung, diesen kleinsten Wesen unserer Gesellschaft, unsere Hand und unseren Schutz, auf dem Weg zu einer positiven Lebensbewältigung zu bieten. Das ist auch das oberste Ziel unseres Vereins möwe. Dafür setze ich mich auch gerne ein. Um nicht in traurige Kinderaugen schauen zu müssen, sondern in fröhliche und glückliche.
LAbg. Ingrid Korosec
Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes
Präsidentin der möwe
Leider gibt es in unserer Wohlstandsgesellschaft noch viele Kinder, die in physischer und psychischer Not leben, kein Lob, keine menschliche Wärme und Geborgenheit erfahren. Diesen Kindern beizustehen, ihnen zu helfen, zu zeigen, dass unsere Gesellschaft für sie Verantwortung übernimmt, sehe ich als Aufgabe und Verpflichtung.
Franz Bittner
Patientenombudsmann der Ärztekammer für Wien
Vizepräsident der möwe

Die MÖWE macht Präventionsarbeit, denn groß ist der Bedarf an Schulung von Eltern, KindergärtnerInnen, LehrerInnen, ÄrztInnen,.uva. über die Möglichkeiten der Früherkennung von Gewalt an Kindern, was man im Verdachtsfall tun kann, wer helfen kann. Die MÖWE macht online-Beratung-für alle Kinder die Hilfe brauchen, aber den Schritt in ein Zentrum noch nicht wagen. Wichtig ist auch die Beratung von Familien oder Angehörigen durch die MÖWE- weil Kinder in einem „Umfeld“ aufwachsen. Die MÖWE stellt Gelder auf, um all diese Hilfen für Kinder, die sich das nicht leisten könnten, zu sicher. Groß-und Kleinspender, Förderungen- alle sind wichtig, alle müssen immer wieder beworben, überzeugt und gebeten werden zu helfen, mitzumachen. Hinter der MÖWE stehen selbstmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an die Sache glauben, und immer wieder doch nicht müde werden, dafür zu kämpfen. Oft über das erwartete Maß hinaus.
Und das sind viele gute Gründe, warum es sich lohnt auch etwas einzubringen, mitzumachen: Teil einer nachhaltigen Arbeit zu sein, die von Menschen mit Idealen getragen wird.
Dr. Jutta Falger
Primaria LK Mistelbach-Gänserndorf - Kinder- und Jugendambulanz
Vizepräsidentin der möwe

Die möwe leistet hier einen wichtigen und beispielgebenden Beitrag. Mein herzlicher Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der möwe für die langjährige
Kooperation. Durch ihren persönlichen Einsatz sorgen sie dafür, das Leid der Opfer zu lindern, und helfen ihnen, die Zukunft wieder positiv zu gestalten.
Wolfgang Sobotka
Bundesminister für Inneres

Daher ist es wichtig, sich für die Rechte und das Wohlergehen unserer Kinder stark zu machen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „möwe“ tun genau das und sind somit kompetente Partner der Jugendwohlfahrt. Der Kinderschutz ist uns in Niederösterreich besonders wichtig, daher ist ein flächendeckendes Netz von Kinderschutzzentren in unserem Bundesland eine wesentliche Maßnahme für soziale Sicherheit, den Schutz der schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft und ein weiterer Puzzlestein auf unserem Weg zur sozialen Modellregion.
Mag. Karl Wilfing
NÖ Jugendlandesrat

Für ihr großes Engagement möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meine höchste Anerkennung aussprechen. In der Justiz schätze ich insbesondere ihre Tätigkeit in der psychosozialen und juristischen Prozessbegleitung. Sie tragen maßgeblich dazu bei, das Wohlergehen von sexuell missbrauchten und misshandelten Kindern sicherzustellen.
Frei nach Goethe sollten Kinder Wurzeln und Flügeln bekommen. Die „möwe“ kann ihnen beides geben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre und der „möwe“ auch für die Zukunft alles Gute.
Dr. Wolfgang Brandstetter
Bundesminister für Justiz

Es freut mich daher, dass das möwe-Kinderschutzzentrum unter dem Namen „gut begleitet“ zahlreiche Familien in Wien im Rahmen der Frühen Hilfen unterstützt. Schwangere, Babys und Familien mit Kleinkindern erhalten durch Frühe Hilfen jene Unterstützungsmöglichkeiten, die sie in belastenden Situationen benötigen, um ihren Kindern einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen.
Dr.in Pamela Rendi-Wagner, MSc
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

Als Vertragspartnerin der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) bei der psychotherapeutischen Betreuung und bei den Projekten „Frühe Hilfen“ und „Gesunde Angebote für Schulen!“ unterstützt sie auch unsere Anliegen. Wir möchten den Kindern gemeinsam vom Beginn ihres Lebens an die Chance auf eine gesunde körperliche und seelische Entwicklung geben.
Mag.a Ingrid Reischl
Obfrau Wiener Gebietskrankenkasse

"Mit Freude unterstütze ich die MÖWE schon seit Jahren nicht nur als Künstler sondern auch mit meiner eigenen karitativen Organisation "HILFSTÖNE - Musik für Menschen in Not".
Die MÖWE bietet all dies und leistet schon seit so vielen Jahren hervorragende und wichtige Arbeit, wodurch sich wunderbare Synergie-Effekte ergeben. Der MÖWE und all ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche ich auch weiterhin viel Erfolg im Zeichen des so wichtigen Kinderschutzes."
Clemens Unterreiner
Opernsänger Wiener Staatsoper

Denn Kinder haben ein Recht darauf, ohne Gewalt aufwachsen zu können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Möwe leisten durch Angebote der Elternbildung, in der Plattform gegen die Gewalt und natürlich in den Kinderschutzzentren hervorragende Arbeit, für Ihren Einsatz möchte ich mich herzlich bedanken und freue mich, durch die finanziellen Förderungen meines Ressorts einen Beitrag leisten zu dürfen.
Sophie Karmasin
Bundesministerin für Familien und Jugend